
Unsere Hüften
Eine gesunde, funktionelle und sportlich belastbare Hüfte ist essenziell für Alltagsaktivitäten und sportliche Leistungen..
Eine gesunde, funktionelle und sportlich belastbare Hüfte für Alltagsaktivitäten und sportliche Leistungen.
Ein weiterer „Weak Link“ sind unsere Hüften!
Die Hüfte ist eines der zentralen Gelenke des menschlichen Körpers und spielt eine entscheidende Rolle für Stabilität, Mobilität und Kraftübertragung. Eine gesunde, funktionelle und sportlich belastbare Hüfte ist daher essenziell für Alltagsaktivitäten und sportliche Leistungen. In diesem Artikel werden die Anatomie der Hüfte, häufige Beschwerdebilder sowie therapeutische Möglichkeiten zur Förderung der Hüftgesundheit beschrieben.
Folgender Selbstversuch: Stell dich hin und lege beide Hände auf deine Hüften.
Wo befinden sich deine Hände nun? Auf der Aussenseite der Beine oder auf deinem Gesäss? Damit bist du sicher nicht alleine, da ich das in meinem therapeutischen Alltag regelmässig sehe. Aber nun verrate ich dir ein Geheimnis: Beides hat nunmal absolut gar nichts mit deinen Hüften zu tun. In dieser Region dreht es sich eher um die Glutealregion oder der Tractusbereich. Dortige Beschwerden werden sehr häufig verwechselt mit Hüftbeschwerden. - die Auflösung: das „Hüftgelenk“ befindet sich genau in der Mitte deiner Leistenregion.
Beim Thema Hüfte besteht ein ähnliches Bild wie bei unseren Knien. Es stellt fast schon eine Volkskrankheit dar: Neben „dem Rücken“ leiden viele auch unter „der Hüfte“.
Auch hier sehe ich mangelnde Rotationsarbeit in unserem Alltag und daraus resultierende Beweglichkeitseinschränkung als einen der Hauptgründe.
Da nicht jeder Büroarbeit macht, will ich verschiedene Situationen unseres (modernen) Arbeitsalltags nennen, welche unsere körperliche Leistungsfähigkeit und die „Hüft-Situation“ verschlechtern:
Ein Fliessbandarbeiter, der eine komplette Schicht im Stehen verbringt. Eine Kassiererin, die acht Stunden sitzt. Ein Chauffeur, ausschliesslich hinter dem Steuer. Ja selbst ein Arzt, der einen Tag lang Sprechstunde hat.
Ich könnte unzählige weitere Beispiele liefern.
Was hat all das gemein?
Es sind wenige (unterschiedliche) Bewegungsmuster über den Tag verteilt. Letztlich ist das Hüftgelenk aber nach seiner Bauart - ein Kugelgelenk. Daraus resultiert ein Konstrukt, das URSPRÜNGLICH sehr viele Freiheitsgrade hat. Unsere permanente Immobilisation und das andauernde Sitzen hat dann aber eine sehr „zweidimensionale Folge“:
Eine eingeschränkte Hüftbeweglichkeit.
Vordergründig wäre hier der Hüftbeuger (Latein: Musculus Iliopsoas) zu thematisieren.
Was passiert durch andauerndes Sitzen? Durch die ständige Annäherung und Immobilisation der Hüftbeuger verlieren sie die Fähigkeit, „Länge zu geben“. Meist wird davon gesprochen, dass die Hüftbeuger sich verkürzen. Das ist ein weiterer generalisierte Irrglaube. Strukturell verkürzt der Hüftbeuger nicht wirklich.. er kann einfach neuronal bedingt „nicht mehr so viel Länge geben“
Wie sagt Johannes Kwella so schön: „Alles Gute im Leben beginnt mit einer explosiven Hüftstreckung“ ;)
Was also kann noch Gutes kommen, wenn die Hüftbeugung limitiert ist?
Hier kann ich den 90/90 Sitz, The World`s Greatest Stretch oder den Prinzenstand empfehlen!
Fazit
Gesunde, funktionelle und sportlich belastbare Hüften sind das Ergebnis eines Zusammenspiels von starker Muskulatur, stabilisierenden Bändern und einer guten Beweglichkeit. Durch gezieltes Training, Präventionsmaßnahmen und rechtzeitige Therapie lassen sich Beschwerden reduzieren und die Hüftgesundheit nachhaltig fördern.

